Holz und Holzwerkstoffe für den Fassadenbau

Fassaden aus Holz gibt es in allen Preiskategorien. Profilbretter oder Holzwerkstoffplatten, mit oder ohne Oberflächenbehandlung, farbig gestaltet oder naturbelassen vergrauend – nicht nur die Oberfläche zählt. Durch das zusätzliche Anbringen einer Wärmedämmung erhöhen sich die Ausführungskosten nur gering im Vergleich zur Energieeinsparung auf Jahrzehnte. Fragen Sie detailliert nach Ausführungsmöglichkeiten, Preis und Qualität.

Verkleidungen aus Brettern und Profilbrettern

Die häufigste Verkleidungsart ist die mit sägerauen und gehobelten Brettern bzw. Profilbrettern. Wegen der Gefahr der Verwerfung wird eine maximale Breite von 12 cm empfohlen. Die Dicke liegt zwischen 19 und 24 mm. Übliche Brettlängen sind 4 m, 4,5 m und 5 m.

Tipp:
Aus der Sicht des konstruktiven Holzschutzes ist die senkrechte Anordnung von Fassadenbrettern günstiger als die waagrechte. Bei der waagrechten Verlegung ist darauf zu achten, dass die Feder immer nach oben und die Nut immer nach unten zeigt. Nur so ist ein ausreichender Schutz vor Durchfeuchtung des Holzes gewährleistet.

Lamellenverkleidungen

Im zeitgemäßen Holzbau werden häufig auch Lamellenverkleidungen als äußerste Wandschicht eingesetzt. Sie dienen zumeist als Sonnen- und/oder Sichtschutz und sind oft großen Glasflächen vorgelagert. Sie bestehen aus waagrecht liegenden oder schräg montierten Brettern, Platten oder Leisten, die zum Teil auch aus mehrschichtig verleimten Querschnitten zusammengesetzt werden. Die Gliederung ist funktionsbedingt überwiegend horizontal. Als Unterkonstruktion kommen sowohl Holz und Aluminium als auch verzinkter Stahl in Betracht. Die Verkleidung mit Lamellen ist nämlich keine Fassade im herkömmlichen Sinne, da die Lamellen keine wasserdichte Schicht darstellen. Die tragende Wand hinter den Lamellen ist mitbewittert und muss daher wetterfest ausgeführt werden. Die Lamellenverkleidung ist von allen Seiten der Bewitterung ausgesetzt. Bei dieser wetterexponierten Lage ist mit hohen Beanspruchungen zu rechnen. Deshalb empfiehlt sich in diesem Bereich der Einsatz besonders resistenter Holzarten wie Eiche oder Lärche.

Schindeln

Schindeln werden aus Vollholz mit unterschiedlichen Abmessungen und Formen gespalten oder gesägt. Gespaltene Schindeln sind dabei witterungsresistenter als gesägte Schindeln. Hergestellt werden die Schindeln in Längen von 12 bis 80 cm und fallen in unregelmäßigen Breiten zwischen 5 und 35 cm an. Der Querschnitt ist meist keilförmig.

Thermoholz

Thermoholz wird in einem speziellen Wärmeverfahren behandelt und erhält in Abhängigkeit von der Holzart, der Behandlungsdauer und der Intensität eine mehr oder weniger ausgeprägte Farbveränderung der Oberfläche. Den bisherigen Untersuchungen zufolge weist das so genannte Thermoholz eine geringere Wasseraufnahmefähigkeit und eine größere Stabilität gegenüber Verformungen auf. Da es sich beim Thermoholz um eine noch relativ neue Entwicklung handelt, liegen bisher noch wenige Langzeiterfahrungen vor.

QUELLE:
proHolz Edition 2 │ Fassaden

ISBN 978-3-902320-07-0

Medieninhaber und Herausgeber: proHolz Austria, Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Holzwirtschaft zur Förderung der Anwendung von Holz 


LINK:
https://www.proholz.at/shop/publikation-detail?tx_cartproducts_products%5Bproduct%5D=82&cHash=59cbf58d4a49668fe3cb7c1338180939